Geht es Ihnen auch manchmal so wie uns? Wir sitzen in einem Online-Meeting – und es knackst und knistert in der Leitung, oder die Menschen sind schlecht zu verstehen oder sie schreien uns an, weil sie ihr Mikrofon zu weit weg haben oder fürchten, schlecht verstanden zu werden.
Bei all unseren Online-Trainings erhalten wir auf die Frage: „Was stört am meisten bei Online-Meetings?“ die Antwort: schlechte Tonqualität und unangenehme Stimmen.
Dies spiegeln auch verschiedene Studien wider, die sagen, dass bei Online-Meetings die Stimme, der Tonfall und die Tonqualität am wichtigsten sind.
Es geht uns allen gleich …
- bei langweiligen Stimmen – schalten wir geistig ab und beschäftigen uns mit etwas anderem.
- bei unangenehmen Stimmen – schalten wir geistig ab und beschäftigen uns …
- bei schlecht zu verstehenden Stimmen – schalten wir geistig ab und …
- bei monotonen Stimmen – schalten wir geistig …
„Eine gute Stimme dringt zum Logenplatz im Gehirn vor.“
(Dr. Hans Eicher)
Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden in einem Online-Meeting macht nebenbei etwas anderes!
Als Gründe dafür werden sehr häufig genannt:
- wenig Interaktion im Meeting
- langweilige Präsentation oder Gestaltung
- schlechte Tonqualität
- langweilige und monotone Stimme
- Thema dreht sich im Kreis
- Thema betrifft mich im Moment nicht
Gerade unsere Stimme können wir gezielt einsetzen, um etwas gegen die Langeweile zu tun und mehr Aufmerksamkeit zu schaffen.
Unser Gehirn liebt alles, was „einfach“ ist – machen Sie es Ihren Teilnehmenden einfach, Ihnen zuzuhören.
Mit einer deutlichen Aussprache gewinnen Sie doppelt: Sie werden gut verstanden und können Ihre Stimme schonen.
Mit den Lippen sprechen – was meinen wir damit?
Wir bewegen beim Sprechen unsere Lippen überdeutlich. Dadurch werden wir im Online-Meeting besser verstanden, da nun unsere Worte auch von unseren Lippen abzulesen sind. Hintergrundinformation: wir lesen zu dreißig Prozent von den Lippen ab, so verstehen wir das Gesagte besser und beugen Missverständnissen vor.
Machen Sie vor einem Online-Meeting einfach diese Lockerungsübungen:
- Gähnendes Krokodil: Machen Sie Ihren Mund so weit als möglich auf und gähnen Sie entspannt.
- Schnaubendes Pferd: Lassen Sie die Lippen flattern wie ein schnaubendes Pferd.
- Breitmaulfrosch schickt Küsschen: Ziehen Sie die Lippen breit und dann spitzen Sie diese und schicken ein Küsschen – 3 bis 5 mal wechseln.
- Summende Biene: Lassen Sie Ihr Unterkiefer entspannt fallen, schließen Sie die Lippen und summen leise vor sich hin. Spüren Sie die Vibration der eigenen Stimme in den Lippen, am Brustbein und im Nacken.
Tipp: Bringen Sie Ihre Lippen zum Glänzen, dann werden diese auch besser gesehen: Damen gerne mit Lippenstift, Herren nutzen einfach einen Pflegestift.
Gegen die Monotonie
Wir sprechen bei Online-Meetings mit einem Bildschirm. Manchmal sehen wir bewegte Bilder, manchmal statische Bilder und manchmal schwarze Kacheln. Das ist ganz schön monoton. So sprechen leider auch viele Menschen: monoton, energielos und mit wenig Stimmvolumen, weil die Reaktionen des Gegenübers fehlen und sie keinen Meeting-Raum mit ihrer Stimme beschallen müssen.
Tipp: Variieren Sie ganz bewusst immer wieder Ihre Art zu sprechen.
- Sprechen Sie bewegend – mal lauter, mal leiser.
- Sprechen Sie motivierend – mal schneller, mal langsamer.
- Sprechen Sie anregend – machen Sie Pausen (das ist online aufgrund der Übertragungsverzögerung ganz besonders wichtig)
Wir sind gespannt auf Ihre Erfahrungen in Online-Meetings. Welche Herausforderungen haben Sie in Ihrer täglichen Arbeit? Welche Themen interessieren Sie? Schicken Sie uns Ihre Fragen gerne zu.